1935/36 beschaffte die damalige "Städtische Strassenbahn Bern (SSB)" sieben moderne Vierachs-Motorwagen als Ersatz für Tramwagen von 1901. Sie standen zuerst auf der damaligen Linie 3/4 (Weissenbühl-Militärplatz), dann auch auf anderen Linien im Einsatz. Als moderne Grossraumtrams nach Bern kamen, sah man sie nur noch als sogenannte Supplementwagen auf den Linien 5 und 9. Mit dem Erscheinen der "Nünitram"-Gelenkwagen wurden sie 1973 nicht mehr im Linienverkehr benötigt und die meisten davon in den nächsten Jahren abgebrochen. 1976 bauten die SVB den ehemaligen Tramwagen 147 in das bekannte Speisewagentram um. Der heutige TVB-Museumswagen 145 verkehrt seit 1975 in der Adventszeit als "Märlitram". Die Beschaffung der Niederflur-Gelenktrams veranlasste die SVB 1989, den Abbruch oder Verkauf des "Märlitrams" und des dazu passenden Anhängers B 311 ins Auge zu fassen. Dank der Intervention des Tramvereins Bern konnten aber die beiden Fahrzeuge in Bern erhalten bleiben. Gemäss einem zwischen TVB und SVB abgeschlossenen Vertrag ist der Tramverein Bern nun für die Fahrzeuge mitverantwortlich. Im Jahre 1993 haben die TVB-Aktivmitglieder in Zusammenarbeit mit den SVB das damals weisse "Märlitram" 145 in den Museumswagen Ce 4/4 145 zurückverwandelt. Er präsentiert sich nun im selben grün-crèmen Kleid wie 1935 bei seiner Ablieferung. 1994 geschah dasselbe mit dem Anhänger C4 311. Der Wagen 145 verkehrt in der Adventszeit weiterhin als "Märlitram", wird aber auch sonst für Publikums- und Extrafahrten eingesetzt. Seit dem Winter 1998 wird der Motorwagen 145 jeweils im Januar ins beliebte Fondue-Tram verwandelt - seit 2004 zusammen mit dem Anhänger 311.
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145 | 311 |
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Inbetriebsetzung | 1935 | 1933 |
Hersteller | SIG, MFO | SIG |
Karosserie | Holz, Stahl | Holz, Stahl |
Tara | 17.7 t | 7.25 t |
Leistung | 125 kW |
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Höchstgeschwindigkeit | 35 km/h |
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Steuerung | Direktkontroller |
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Sitzplätze | 24 | 22 |
Stehplätze | 48 | 39 |