Tram-Museum
Das 2007 eröffnete Tram-Museum Bern befindet sich in der Remise Weissenbühl (Tram Nr. 3 bis Endstation Weissenbühl). An den rechts aufgeführten Öffnungstagen ist das Museum geöffnet, und auf der Museumslinie Weissenbühl - Bern Bahnhof - Weissenbühl verkehren in der Regel je ein Oldtimertram und ein Oldtimerbus.
Warum sind alte Fahrzeuge überhaupt erhaltenswert?
- Historische Fahrzeuge als Zeitzeugen: Ein altes Fahrzeug einer Unternehmung des öffentlichen Verkehrs stellt nicht einfach ein unbedeutendes Stück Schrott dar, im Gegenteil: Es hat zwischen 20 und 50 Jahren lang tagtäglich die Bevölkerung in einer Region befördert und ist bei ihr daher sehr bekannt. Für ländliche Gegenden war es Hoffnungsträger und Sinnbild für die Verbindung mit der grossen Stadt. Wenn es nun plötzlich nach längerer Abwesenheit wieder auftaucht, ist die Freude gross: Die ältere Bevölkerung erinnert sich wieder an den täglichen Betrieb der Fahrzeuge und kennt viele Anekdoten, die jüngeren Leute erfahren hautnah, wie der öffentliche Verkehr der Region früher funktionierte und dass zum Beispiel ihre moderne Bahn einmal ganz anders ausgesehen hat.
- Historische Fahrzeuge als Kulturgüter: Da die Schweiz ihren Wohlstand auch der Einrichtung eines öffentlichen Verkehrsnetzes verdankt, darf man die Zeugen der damaligen Entwicklung ohne Übertreibung als Schweizer Kulturgüter bezeichnen. Die Existenz von zwei bedeutenden technischen Museen mit restaurierten Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs zeigt, dass durchaus versucht wird, diesem wichtigen Grundsatz Rechnung zu tragen. Schon mit der Erhaltung eines einzigen Fahrzeugs wird oft ein wesentlicher, aber leider oft verkannter Beitrag an die Geschichte des Transportwesens einer ganzen Region geleistet.
- Historische Fahrzeuge als technische Meisterwerke: Wenn unerwartet eine Dampflokomotive heranschnaubt, raucht und zischt, so werden alle zufällig Anwesenden in ihren Bann gezogen, vom Laien bis zum Fachmann, vom Kleinkind bis zum Grossvater. Die sichtbare und nachvollziehbare Anwendung der Technik ist dabei ein wichtiger Punkt. Neben einer Dampflok haben es die eher leisen Elektrofahrzeuge schwierig. Dennoch fällt auch ihre Bauweise beim zweiten Hinschauen auf: Die altertümlichen Kurbeln im Führerstand, der kunstvoll verarbeitete Holzkasten, usw. Auch die historischen Autobusse weisen beim genaueren Hinschauen sorgfältig gearbeitete Besonderheiten auf, die bei den heutigen Massenprodukten undenkbar wären. Mit jedem erhaltenen historischen Fahrzeug wird somit auch ein Stück alte Fahrzeugbaukunst für spätere Generationen aufgehoben.